Mittwoch, 20. Oktober 2010

Omsk. Berlin. 2 Träume - Barbara Dietl im Interview


Über den Dächern von Omsk fanden gleich zwei Eröffnungen statt. Zur Vernissage der Fotoausstellung „Omsk. Berlin. 2 Träume“ kamen Omsker Fotografen und Interessierte aus Deutschland und Russland am Abend des 18. Oktober in die Galerie „Belij Kub“. Es war gleichzeitig der Startschuss für die Tage der Deutschen Kultur in Omsk.



Barbara Dietl im Interview

Die deutsche Fotografin Barbara Dietl hat ihre Stadt der Träume fotografiert: Berlin. „Ich habe Bilder aus Berlin mitgebracht, die mir besonders wichtig sind. Das sind vor allem Gesichter“, erklärte die Fotografin. Junge Fotokünstler aus Omsk haben eine Woche lang mit Barbara Dietl gearbeitet und auf ihre Bilder geantwortet. Das Ergebnis ist ein Dialog der Träume.
 

Festival-Reporter Dimitrij Schelechow hatte die Chance, der deutschen Fotografin Barbara Dietl einige Fragen zu stellen:

Wann haben Sie mit der Fotografie angefangen?
Ganz spät. Vor fünfzehn Jahre ungefähr. Aus Liebeskummer.

Wie kam die Ausstellung zustande? Warum findet sie in Omsk statt und nicht etwa in Moskau oder Sankt-Petersburg?
Es hat sich so ergeben. Ich war noch nie in Russland. Dann bekam ich die Einladung nach Omsk. Das war die Idee der Veranstalterin Heike Markus vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD). Ich sollte Bilder aus Berlin mitbringen. Natürlich habe ich Ja gesagt! Ich wollte schon immer mal nach Russland.

Ist es für Sie eine besondere Ausstellung?
Es ist meine erste Ausstellung in Russland. Und es ist das erste Mal, dass ich mit Studenten zusammengearbeitet habe. Für die Ausstellung habe ich einen Workshop geleitet. Das war sehr interessant, weil ich so den Blick der Studenten auf Omsk gesehen habe.

Werden Sie Ihre Werke auch in Moskau oder Sankt-Petersburg präsentieren?
Nein, nein. Die Ausstellung findet exklusiv in Omsk statt. Der Workshop mit den Studenten war der Anlass für meine Reise. Und jetzt bin ich einfach hier.

Wie gefällt Ihnen Omsk?
Ich finde Omsk besonders interessant, weil ich selbst aus einer vergleichbaren Stadt in Deutschland komme. Omsk erscheint mir gleichzeitig sehr vertraut und sehr fremd. Leider hatte ich keine Zeit die ganze Stadt zu entdecken. Schließlich war ich immer mit dem Workshop unterwegs. So habe ich Omsk sozusagen durch die Augen der Studenten gesehen.

Vielen Dank für das Gespräch. Würden Sie mir noch ein Autogramm geben?
Das mache ich, kein Problem. Aber warum wollen die Russen immer Autogramme haben? 

Das Interview führte Dimitrij Schelechow.


Barbara Dietl
Die deutsche Fotografin Barbara Dietl (*1966) hat sich auf individuelle Portraitfotografie spezialisiert. Seit 1999 ist sie freie Fotografin, 2002 eröffnete sie ein Atelier in Berlin. Ihren Arbeitsstil nennt sie „Ambulante Fotografie“ - ihre Bilder entstehen ganz natürlich aus der Situation heraus. Gerne arbeitet sie auch außerhalb ihres Studios, zum Beispiel bei Menschen zuhause. Barbara Dietl studierte an der Hochschule der Künste Berlin und an der Hochschule für bildende Künste Hamburg.

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