Freitag, 22. Oktober 2010

Poetry Slam – Tot oder lebendig

„Tot oder lebendig“ - so lautet das Motto des Abends. Auf der Bühne des Jazz Café Party Piano treten am 21. Oktober sehr lebendige Sprachkünstler zum Poetry Slam an. Auch Texte sehr toter Dichter werden vorgetragen. Am Ende kürt das Publikum per Applaus den Siegertext.

Der Poetry Slammer Carl Beerwerth sagt wo's langgeht.
(c) Lera Kuznezowa

„Bei einem Poetry Slam gibt es einige Regeln“, erklärt der deutsche Poetry-Slammer Carl Beerwerth dem Publikum, „Jeder Poet hat nur fünf Minuten Zeit, es wird nicht gesungen und es gibt keine Hilfsmittel.“ Fünf Minuten Zeit haben die Teilnehmer des Poetry Slams, um das Publikum zu unterhalten. Ihr einziges Mittel: Die Sprache. Erlaubt ist, was cool ist: Lyrik, Rap, Kurzprosa oder Comedy, auf Russisch oder auf Deutsch - ein bisschen auch auf Englisch: „Be cool, speak Deutsch“ macht am Ende das Rennen. Julia Lank hat diesen Text so mitreißend vorgetragen, dass das Publikum sie mit viel Applaus zur Gewinnerin des Poetry Slams wählt. Die Siegerin berichtet hier vom Workshop und ihrem Auftritt:

Workshop mit Poetry-Slammer Carl Beerwerth
Vom 19. bis 21. Oktober fand der „Poetry Slam“-Workshop in Omsk statt. Er war Teil der Tage der deutschen Kultur „Grenzgänge 2“. Der deutsche Workshop-Leiter Carl Beerwerth ist extra nach Omsk gekommen, um uns seine besondere Kunst beizubringen. Am Workshop nahmen acht Deutschlerner teil, Studenten der Staatlichen und Pädagogischen Universität. Mein Name ist Julia Lank und ich war mit dabei.

Die Herzen der Zuschauer gewinnen
Am 19. Oktober ging es los. Unser Leiter Carl Beerwerth war erst ein bisschen schüchtern. Er war noch nie in Russland war und kann auch kein Russisch. Es ist immer schwer in einem fremden Land zu sein. Carls Programm war aber sehr locker und lustig. Carl erklärte uns wie man die Herzen der Zuschauer gewinnt.

Poetry-Slam Duo: Gruppe 109

Spiel mit der Sprache
Zur Übung haben wir lustige Sprachspiele gemacht, zum Beispiel „Wer hat die Kekse aus der Dose geklaut?“ und „Billi Billi Bob“. Die nächste Aufgabe: Wir sollten Substantive und Adjektive aufschreiben, die uns gerade einfallen. Jeder hat dann für sich ein Substantiv und ein Adjektiv gewählt und dazu einen Text geschrieben. Alles war erlaubt. Die Teilnehmerin Katja Romanova hat eine Ballade geschrieben: „Oh, Barak“ (Barak Obama ist gemeint). Ein anderer Teilnehmer verfasste ein zweisprachiges Gedicht (Englisch-Deutsch). Für eine andere Übung braucht man nur ein Blatt Papier, einen Stift und acht Minuten Zeit. In diesen acht Minuten sollten wir ohne Pause schreiben. Egal was. Nur nicht aufhören zu schreiben! Falls einem nichts mehr einfällt, kann man auch „bla-bla-bla“ schreiben. Acht Minuten können sehr lang sein. 


Siegerehrung
Das Finale
Vor dem Finale am 21. Oktober auf der Bühne des Party Piano war die Aufregung groß. Alle Teilnehmer haben mehrere Texte vorbereitet. Man konnte nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Russisch schreiben. Das Publikum war begeistert und alle Teilnehmer fühlten sich wohl. Ich präsentierte mein Gedicht „be cool, speak Deutsch“ und habe gewonnen. Die „Gruppe 109“ hat den zweiten Platz belegt und Maria Smirnowa den dritten.

Danke
Wir danken den Organisatoren dieses Workshops für die tolle Möglichkeit, auf der Bühne aufzutreten. Diese drei Tage haben uns sehr gut gefallen. Wir hatten jede Menge Spaß. Carl hat uns viel Neues und Interessantes beigebracht!

Julia Lank 

Julia Lank trägt ihren Text vor

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen